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Antiquing – Shanghai Style

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Am Wochenende war ich ein bisschen in Shanghai unterwegs und bin durch reinen Zufall über einen kleinen, schnuckeligen (und leider auch touristischen) Flohmarkt auf der Dongtai Lu gestolpert. Neben dem üblichen Trödel, findet man hier auch einige kleine Souvenirs der etwas anderen Art. Nachdem ich schon zu tausendfach Drachenfiguren und Namens-Stempel an jeder größeren Touristen-Attraktion gesehen habe, war es sehr erfrischend mal etwas neues zu sehen.

Leider wird man aber auch hier von den Verkäufern auf Schritt und Tritt verfolgt, wenn man sich an ihren Stand traut. Oder gleich lautstark auf das tolle Angebot hingewiesen, wenn man auch nur eine Sekunde zu lange in ihre Richtung schaut. Wer vorhat, hier etwas länger durch die Stände zu schlendern, sollte auf jeden Fall starke Nerven mitbringen und sich nicht von chinesischen Marktschreiern beirren lassen.

An einigen Ständen hatte ich teilweise das Gefühl, dass ich alte Helden aus meinen Lieblings-Kinderserien aus dem Fernsehen wiederfinden könnte, wenn ich nur lange genug wühlen würde. Der sprechende Koffer aus Siebenstein ist mir zumindest über den ganzen Markt gefolgt – ich schwöre, ich habe ihn immer wieder im Augenwinkel von Stand zu Stand schlürfen sehen. Nur die wundervolle sprechende Ukulele aus Löwenzahn habe ich nicht aufspüren können. Vielleicht war sie grade in der Mittagspause ;)

Wie in jeder etwas touristischen Gegend in Shanghai muss man leider auch hier mit einem Touristen-Preis-Aufschlag (insb. für Westler) rechnen. Aber man kann an jedem Stand versuchen zu handeln, was ich auch jedem empfehlen würde. Der erste Preis, den man auf Märkten in China genannt bekommt, stellt meist auch keinen Festpreis dar, sondern eher ein Startgebot. Ich habe es bisher fast immer geschafft auf mindestens die Hälfte herunter zu handeln oder auch weniger, wenn ich Geschick, Geduld und Glück hatte. Während ich am Anfang, wahrscheinlich wie jeder Tourist, etwas Skrupel dem Feilschen gegenüber hatte, ist es für mich mittlerweile schon fast zur Gewohnheit geworden. Das Theater um den finalen Verkaufspreis kann manchmal sehr anstrengend sein und auf Seiten der Chinesen auch etwas lautstark. Wenn man den Prozess etwas verkürzen möchte, kann man alternativ nach einigen Verhandlungen einfach weiterziehen und darauf hoffen, dass der Händler einem hinter schreit oder läuft (was fast immer der Fall ist).

Auch wenn man nicht auf der Suche nach Souvenirs oder KrimsKrams fürs Wohnzimmer ist, lohnt sich ein Besuch auf dem Flohmarkt trotzdem. Zum einen gibt es eine ganze Menge an Absurditäten zu bestaunen, die einem auch an einem schlechten Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern können. Zum anderen spielt sich zwischen den ganzen Antiquitäten das normale Leben der Bewohner ab, was ich überaus unterhaltsam fand. Ich bin immer wieder sehr interessanten Persönlichkeiten begegnet und habe mich im Sog eines sehr spannenden Kartenspiels verloren.

Also, selbst wenn man nicht etwas kaufen möchte, so ist der Flohmarkt auf jeden Fall für das eine oder andere subtile Urlaubsfoto gut (wer mehr sehen will, kann hier noch einige Fotos anderer Ungewöhnlichkeiten vom Dongtai Flohmarkt bestaunen). Und selbst wenn man so wie ich nicht unbedingt etwas sucht, kann man trotzdem unverhofft das eine oder andere perfekte Mitbringsel für Freunde und Familie finden, bei denen man sich immer besonders schwer tut (ich habe zumindest eine ganze Reihe solcher Freunde).

 

 

 

 


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